Wer nicht saniert, verheizt sein Geld
Der Anteil der Gebäude am deutschen Energieverbrauch beträgt 40 Prozent – Verkehr und Industrie verbrauchen jeweils weniger. Drei Viertel dieser Energie entfallen auf die Raumwärme, 12 % auf Warmwasser und 13 % auf Strom. Darüber hinaus entstanden drei von vier Wohnhäuser im Bundesgebiet zwischen 1919 und 1977 – das größe Sparpotential steckt also in unseren Altbauten. Hier läßt sich der Energiebedarf oft um mehr als 70 % senken!
In sanierten Altbauten wohnt es sich viel angenehmer und gesünder. Keine kalten Oberflächen und Wärmebrücken, auf denen Schimmelpilze wachsen könnten. Verbrauchte Raumluft, Ausdünstungen aus Möbeln und Teppichen sowie überschüssige Feuchtigkeit werden aus der Wohnung entfernt. Die gefilterte, vorklimatisierte und schallgedämmte Zuluft erhöht den Wohn- und Schlafkomfort spürbar. Und die Haushaltskasse wird entlastet über stark sinkende Energiekosten.
Mehr Dämmung und Haustechnik kosten zweifellos mehr Geld. Andererseits hat sich die Heizkostenbelastung in den vergangenen 10 Jahren glatt verdoppelt – und wird weiter wachsen. Nun hat der Gesetzgeber den Zauderern die Entscheidung abgenommen und umfangreiche Energiesparmaßnahmen verordnet. Der Energieausweiß ist ab Juli 2008 auch für Altbauten Pflicht und zeigt an, wo Energie verschleudert wird.
Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung wird auch das „Mieter-Vermieter-Dilemma“ aufgegriffen, wonach in der Vergangenheit die Aufwendungen für energetische Sanierungen nicht auf die Miete umgelegt werden konnten. Eine kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung rechnet sich nun in jedem Fall.
Aus Unwissenheit über bauphysikalische Gesetzmäßigkeiten hält sich das Vorurteil über eine „atmende Außenwand“ oder durch regelmäßiges Lüften der Hausbewohner in sanierten Gebäuden für den zwingend notwendigen Luftaustausch und Feuchteabtransport sorgen zu können. Hier sind Bauschäden und gesundheitliche Beeinträchtigungen zwangsläufige Entwicklungen. Eine Garantie für eine dauerhaft gute Raumluftqualität bei geringsten Lüftungswärmeverlusten bietet letztlich nur der Einsatz der kontrollierten Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung. Eine Zufallslüftung mittels Fensterlüftung ermöglicht nicht den notwendigen Abtransport von Luftschadstoffen, der Begrenzung der Raumluftbelastung mit Kohlendioxid, Staub und Mikroorganismen.
Bei den Anlagen zur Wohnungslüftung handelt es sich nicht um Klimaanlagen. Den Wohnräumen wird ausschließlich frische Außenluft zugeführt, eine Vermischung mit verbrauchter Luft findet nicht statt. Durch ein Kanalsystem wird verbrauchte Raumluft aus WC, Bad und Küche abgesaugt. Im Zentralgerät der Lüftungsanlage wird die Wärmeenergie auf das Kanalsystem der vorgefilterten Zuluft übertragen. Frischluft- und Abluftstrom laufen streng getrennt, so daß keine Vermischung oder Geruchsübertragung stattfindet (keine Umluft).