Durchflussreduzierung
Die Angabe bzgl. der Standzeit von Carbonit Filterpatronen ist "bis zu 6 Monaten" (Patronenkarton: "Ein früherer Wechsel kann erforderlich sein, wenn ... Dies ist in der Regel ein Hinweis auf vermehrtes Auftreten von feinen Partikeln im ungefilterten Wasser."). Werbeaussagen im Internet u.a. Medien werden sinngemäß gleich lautend getätigt.
Carbonit Patrone ist ein fester (gesinterter) poröser Körper mit vielen kleinen Poren. Diese vielen kleinen Poren sind erforderlich, um durch eine möglichst große Kontaktfläche des Wassers mit der Aktivkohle eine hohe Adsorptionsrate (Aufnahme gelöster Schadstoffe) zu erreichen. Andererseits wirkt dieser poröse Block auch wie ein sehr feines Sieb und hält so feinste Partikel größer als 0,45 µm (1 µm = 1/1.000 mm) zurück. Diese Partikelgröße ist im Wasser nicht mehr als Trübung wahrnehmbar. Auch Bakterien (minimal 0,5 µm ) werden nicht durchgelassen. Der poröse Block enthält keinerlei quellende Substanzen, was bedeutet, dass das Zusetzen ausschließlich durch Wasserinhaltsstoffe erfolgt und somit funktionsbedingt ist. Sie können diese feste Struktur auch selbst testen, indem Sie Ihren alten Filter in der Mitte zerbrechen - Sie werden nur feste Strukturen vorfinden.
Wichtig ist aber auch, dass der verminderte Durchfluss keine Einschränkung der adsorptiven und bakteriellen Rückhaltung bedeutet. Diese ist per Gutachten für den 6-Monats-Zeitraum oder die ebenfalls angegebenen 10000 Liter nachgewiesen.
Der verminderte Durchfluss ist also "nur" ein Handhabungs- und Kosten-Problem (zu den Kosten beachten Sie bitte auch die Aspekte, die im Abschnitt weiter unten genannt sind).
Partikel im Wasser können auf vielen Wegen entstehen. Denken Sie an die km-langen Rohrleitungen vom Wasserwerk bis zu Ihnen. Auch das Alter des Rohrsystems (in Deutschland z.T. mehrere Jahrzehnte), Sanierungsarbeiten, Leckagen sowie Werkstoffe (die in Lösung gehen können) führen -meist periodisch, z.T. auch dauerhaft - zu Partikelabgaben an das durchfließende Wasser. Stagnationswasser übers Wochenende hat oftmals eine stark braune Färbung (Oxidation von gelöstem Einsen) - meist ursächlich in der Hausinstallation bedingt (verzinkte Stahlrohre). All diese Partikel bleiben im Filter hängen. Es kann sich hierbei um einmalige Sachverhalte handeln (Rohrsanierungsarbeiten, ...) oder um dauerhafte. Wenn bei Ihnen der Sachverhalt vorher nicht aufgetreten ist, deutet das auf Einmaligkeit bzw. Seltenheit hin.
Bei dauerhaftem schnellen Zusetzen gibt es folgende Möglichkeiten:
a) Einsatz einer Patrone NFP Premium D mit leicht größerer Porösität, damit höherem Anfangsdurchfluss und folglich späterem Zusetzen. Die adsorptive Rückhaltung beträgt ca. 85 % der Angaben zur NFP Premium, wobei Bakterienrückhaltung bei beiden Patronen gesichert ist.
b) Einsatz eines preiswerten Textil-Vorfilters (1 µm) der einen Teil der Partikel vor der teureren Aktivkohlepatrone zurückhält und diese somit schützt. Sie benötigen dafür allerdings ein weiteres Gehäuse. z.B den VARIO Vorfilter-Bausatz, bitte hier klicken.
c) Wenn -wie oftmals- das Stagnationswasser eine Rolle spielt, sollten Sie das erste Wasser aus dem Filter erst nach Ablaufenlassen über den Normalwasserhahn nehmen
- ca. 1 l bei täglichem Gebrauch
- ca. 3-5 l bei Stagnation ab 2 Tagen
Bzgl. des Kostenaspekts (akzeptable Nutzungszeit) ist zu berücksichtigen, dass selbst für den Extremfall von angenommen 500 l je Patrone ein Trinkwasserpreis von ca. 0.07 EUR/l vorliegt. Sie erhalten dabei:
a) das bestuntersuchte Lebensmittel (Trinkwasser nach EU-Trinkwasserverordnung)
b) zusätzlich gereinigt von evtl. Rohrleitungszusätzen (Kupfer, Blei, Chlor, Bakterien, Geschmack, Geruch,..)
c) zusätzlich gereinigt von in der Trinkwasserverordnung noch nicht berücksichtigten aber schon oftmals und zunehmend nachgewiesenen Stoffen wie z.B. Arzneimittelrückstände, hormonähnliche Substanzen und PFT
d) bestes Trinkwasser frei Haus (keine Kisten mehr schleppen)