Der Unsichtbare Wasserverbrauch: Die Wahrheit über 'lebendiges' und 'virtuelles' Wasser
Wenn Geschichten über 'lebendiges' oder 'totes' Wasser Sie nicht besonders erstaunen, könnte die Erwähnung von 'virtuellem' Wasser Sie dazu bringen, sich zu fragen: „Ist das wirklich wahr?“ Leider handelt es sich hierbei nicht um einen Traum oder um einen hübschen Bildschirmschoner auf Ihrem Computer oder Tablet. Es ist auch nicht das beruhigende Geräusch eines plätschernden Baches oder das Rauschen der Wellen. Nein, all das spielt keine Rolle! 'Virtuelles' Wasser bezieht sich auf die versteckten Kosten, die viele Menschen in der heutigen Zeit oft nicht vollständig erkennen.
'Lebendiges' Wasser hingegen ist das alltägliche Trinkwasser, dem wir täglich begegnen. Morgens putzen wir uns die Zähne, waschen uns und bereiten unser Frühstück zu. Im Laufe des Tages trinken wir, um unseren Durst zu stillen, oder nutzen es für verschiedene Haushaltsbedürfnisse. Den Wasserverbrauch in unseren Haushalten messen wir mit Hilfe von Zählern. Angesichts der gestiegenen Preise für Wasser versuchen wir, den Verbrauch zu reduzieren, ohne dabei an Qualität einzubüßen. Die Qualität des Leitungswassers wird jedoch von kommunalen Behörden und Wasserversorgungsunternehmen überwacht.
Doch was ist mit dem sogenannten 'virtuellen' oder 'indirekten' Wasser? Dieses Konzept bezieht sich auf die Menge an Wasser, die in der Industrie, im Freizeitbereich und in der Landwirtschaft verwendet wird – also für die Herstellung von Waren und Dienstleistungen, die unser Leben angenehmer machen. Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viel Wasser eine Fabrik benötigt, um einen Liter Saft herzustellen? Oder wie viel Flüssigkeit ein Papierwerk braucht, um nur eine Packung strahlend weißes Papier zu produzieren?
Ein Beispiel aus unserem Alltag: Wenn Sie Cornflakes essen, denken Sie vielleicht, dass dafür nicht viel Wasser benötigt wird. Doch das ist ein Irrtum! Wasser ist notwendig für den Anbau von Mais und die Bewässerung der Felder – das summiert sich auf Hunderte und Tausende Kubikmeter Flüssigkeit. Landwirtschaft und Viehzucht gehören zu den wasserintensivsten Branchen. Darüber hinaus benötigt die Herstellung von Cerealien in jeder Phase Wasser: vom Ernten des Getreides bis zur Reinigung der Maschinen. Sogar bei der Verpackung kommt man nicht ohne Wasser aus.
Hier sind einige Beispiele für den enormen Wasserverbrauch:
- Eine Packung Kartoffelchips (180 Gramm) – 160 Liter
- Ein Kilogramm Rindfleisch – 15.000 Liter
- Eine Wurst aus Schweinefleisch – 9.800 Liter
- Ein Kilogramm Butter – 30.000 Liter
- Eine Jeans – 11.000 Liter
- Ein Liter Orangensaft – 280 Liter
- Für ein Kilogramm Brot sind etwa 1.600 Liter erforderlich.
- Und für eine Tasse Tee benötigt man über 200 Liter.
Diese Zahlen verdeutlichen eindrucksvoll, wie sehr unser Lebensstil mit dem Verbrauch von Wasser verknüpft ist – oft ohne dass wir es merken. Wir ahnen oft nicht, wie viel Wasser benötigt wird, bevor Lebensmittel auf unserem Tisch landen oder Kleidung in unserem Kleiderschrank hängt, ganz zu schweigen von Möbeln in unseren Häusern.
Indem wir uns über den tatsächlichen Wasserverbrauch unserer Produkte informieren und nachhaltige Entscheidungen treffen, können wir dazu beitragen, unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern und verantwortungsvoller mit dieser kostbaren Ressource umzugehen. Lassen Sie uns gemeinsam darauf achten, wie viel 'unsichtbares' Wasser in unserem Alltag steckt!